Wasserqualität

Ernährung

Wasserfilter ja oder nein?

Barbara
31/07/2024
Zuletzt aktualisiert: 26/12/2024

Brauche ich einen Wasserfilter, ja oder nein?

Diese frage hat mich unglaublich lange herausgefordert. Es ist nämlich gar nicht einfach diese Frage zu beantworten, da es eine sehr große Auswahl an Wasserfilter gibt und daher eine pauschales "Ja" oder "Nein" kaum möglich ist.
Aber starten wir mal von vorne. Warum sollten wir überhaupt unser Leitungswasser filtern? Es wird doch als unbedenklich angepriesen?

Leitungswasser - beste Kontrollen?

Das Umwelt Bundesamt schreibt, "Trinkwasser ist in Deutschland von konstant hoher Qualität und eines der am besten kontrollierten Lebensmitteln." [1]

Und ja tatsächlich werden etwa knapp 50 verschiedene Trinkwasser Parameter untersucht [2], was im Vergleich zu jedem anderen Lebensmittel auf jeden Fall eine ganze Menge ist. Dennoch ist es eine Frage der Perspektive, denn wenn man bedenkt, dass es im Trinkwasser etwa 1500 bis zu mehr als 2000 verschiedene Substanzen gibt, ist das viel weniger als nur die Spitze des Eisbergs, die eben kontrolliert wird. Was ist aber mit dem Teil des Eisbergs der unter der Oberfläche ist und etwa 90% ausmacht? 

Wasserfilter ja oder nein?

Es gibt ja Grenzwerte...

... ja genau. Diese können aber angepasst werden, so wurden z.B. die Grenzwerte für Fremdsoffanteile im Wasser in den vergangenen Jahren immer wieder angehoben. Dieser Wert ist die elektrische Leitfähigkeit des Wassers und sozusagen ein Indikator für die Reinheit des Wassers. So lag dieser Wert 1980 noch bei 280µSv. Die WHO empfiehlt eine maximale Obergrenze von 750µS [3]. In Deutschland liegt der Grenzwert nach mehreren Erhöhungen der letzten Jahre mittlerweile bei 2.790µSv. [4]
Eines der größten Probleme ist außerdem die Nitratbelastung unseres Trinkwassers, hauptursächlich durch Folgen der Massentierhaltung und Überdüngung. Möglicherweise auf Kosten unserer Gesundheit, denn in unserem Körper kann es zu toxischem Nitrit umgewandelt werden. Dieses führt dazu, dass weniger Sauerstoff ins Blut aufgenommen werden kann und daraus verschiedene Gesundheitliche Probleme in Zusammenhang stehen könnten. Die WHO empfiehlt einen Grenzwert von unter 10 mg/l. [3] In Deutschland liegt der Wert jedoch bei 50 mg/l. [4]

Besonders besorgniserregend finde ich die Tatsache, dass folgende Substanzen nicht oder nur unzureichend getestet werden und es nicht mal Grenzwerte dafür gibt, wie u.A.: 

  • Arzneimittelrückstände
  • Pestizide
  • Mikroplastik
  • Hormone und hormonähnlich wirkende Substanzen

Und zwar obwohl in Wasserwerken diese Stoffe nicht explizit gefiltert werden. Dieses Problem ist sogar bekannt, denn in vielen Quellen wird darüber berichtet, wie z.B. in einem Beitrag im Ärzteblatt [5] heißt es, 

 "...Arzneimittel und Mikroschadstoffe belasten das Trinkwasser und damit potenziell die Gesundheit der Bevölkerung. Nun plädiert das Umweltbundesamt für eine 4. Reinigungsstufe in den Kläranlagen." 

weiter unten im Text wird erklärt,

"Deren Rückstände finden sich verstärkt im Abwasser von Ballungsräumen. Von dort gelangen sie auch ins Grund- und Oberflächenwasser. Sie können mit konventioneller Klärwerks- und Wasseraufbereitungstechnik meist nur schwer entfernt werden. Zwei sehr bedenkliche Trends werden damit in Zusammenhang gebracht: Die zunehmende Verbreitung multiresistenter Mikroorganismen und die Zunahme von Fruchtbarkeitsstörungen."

Was auch noch hinzu kommt ist, dass bestimmte Medikamente auch in Wechselwirkung zueinander stehen, was ich mir als sehr abschreckenden Cocktail vorstelle - auf den ich gerne verzichten möchte. 

Auch wenn gerade Forschungsprojekte laufen um einige dieser Problem zu lösen, wird die Umsetzung auf jeden Fall noch eine unbestimmte Zeit lang dauern. 

Ist Flaschenwasser die Lösung?

Möglicherweise. Für mich war es eine Zeitlang eine gute Übergangslösung bis ich mir einen Filter gekauft habe. Es gibt bei Flaschenwasser jedoch ein paar wichtige Dinge zu beachten. Denn auch hier schwankt die Qualität enorm. So hat z.B. eine Studie [6] 20 verschiedene Produkte untersucht und bei 12 davon wurde eine signifikant erhöhte östrogene Aktivität nachgewiesen. Wenn Flaschenwasser, dann rate ich zu einen hohen Qualitätsstandard wie z.B. St. Leonhards Quellen. 

Aber welcher Filter ist denn nun der Richtige?

Es gibt hier ein so großes und verschiedenes Angebot, angefangen von 20€ Tischfiltern bis zu  5.000€ Osmose-Anlagen und mehr - da fällt eine Entscheidung richtig schwer, oder? 

Ich gebe dir hier eine kleine Übersicht über Vor- und Nachteile (keine Gewähr auf Vollständigkeit). 

  • Tischkannenfilter (ab ca. 20€ erhältlich) haben den Nachteil, dass nur ein geringer Schadstoffanteil herausgefiltert wird. Zusätzlich ist die Gefahr der Verkeimung, besonders wenn das Wasser in dem Gefäß länger steht, bei Wärme oder die Kartuschen nicht regelmäßig gewechselt werden.  
  • Aktivkohlefilter z.B. Auftischfilter (ab ca. 200€): das rate ich auf jeden Fall als Minimum, denn das ist schon mal eine gute Lösung. Hier fehlt mir jedoch bei den meisten Produkten  die Wasserstrukturierung (zellverfügbares Wasser) und auch werden keine Nanopartikel, Nitrate und Viren herausgefiltert. Es ist außerdem bei manchen Produkten möglich, dass Silberrückstände ins Wasser übergehen.
  • Osmosefilter (von 500-8.000€) hier gibt es ein unglaublich großes Angebot von Anlagen. Das Prinzip ist die Umkehrosmose, die Verunreinigungen wie Viren, Bakterien, Pestizide, Medikamentenrückstände usw. entfernt. Dieser Vorgang nennt sich Umkehrosmose. Das Ergebnis ist ein hochqualitatives Wasser, das frei von Schadstoffen ist. Ein kleiner Nachteil ist hier, dass neben Schadstoffen auch Mineralien herausgefiltert werden, jedoch ist der Mineralstoffgehalt in Trinkwasser ohnehin sehr gering und wenig bioverfügbar, sodass der Gehalt von Mineralien im Wasser nur einen sehr kleinen Teil beiträgt zur Deckung des Bedarfs [7]. Vielmehr sorgt eine gesunde Ernährung für eine gute Versorgung. 

Die beiden letzten Varianten also Osmose und Aktivkohle, sowie hochwertiges Flaschenwasser zählen in meinen Augen derzeit zu den besten Lösungen zum Thema sauberes Trinkwasser. Welche Lösung für dich passend ist, darfst du für dich entscheiden. Flaschenwasser ist wohl die schnellste Lösung, auf Dauer jedoch teuer wie ich finde. Aktivkohle ist eine gute Lösung für relativ wenig Geld. Osmosefilter kosten zwar nochmals etwas mehr, dafür ist jedoch hier die Reinheit noch höher. 

Meine Kriterien für einen Wasserfilter

Auf der Suche nach einer guten Lösung für mich und meine Familie waren mir folgende Kriterien wichtig (deine Kriterien können hier natürlich anders aussehen): 

  • einfach und möglichst wartungsfrei
  • reines Wasser, das frei von Schadstoffen ist - ohne ständig Flaschen schleppen zu müssen
  • Strukturiertes Wasser (zellverfügbares Wasser), das heißt eine hexagonale Struktur, so wie bei Quellwasser wie es in der Natur vorkommt (Leitungswasser wird durch Rohre gepresst und ist daher verändert in der Struktur)
  • Kein Umbau in der Küche nötig (da wir vor kurzem eine neue Küche gekauft haben)
  • sollte nicht mehrere tausend Euro kosten
  • möglichst geringe laufende Kosten

Ich selbst habe mich nach langer Recherche für ein einfaches und relativ günstiges Umkehrosmosegerät entschieden, welches alle meine Kriterien erfüllt.  

Meine Lösung für sauberes Wasser: Arktisquelle*

  • 7-Stufen Filter für sauberes Wasser ohne Rückstände
  • einfache, intuitive Bedienung (einfacher Filterwechsel)
  • sowohl Temperatur als auch Wassermenge individuell einstellbar
  • Strukturiertes Wasser (zellverfügbares Wasser), durch Wasserwirbler wird eine hexagonale Struktur erzeugt, so wie bei Quellwasser wie es in der Natur vorkommt, Schumann-Frequenz (7,83Hz)
  • wenig Abwasser und super einfach in der Handhabung uvm. 

Ich würde meine Arktisquelle nicht mehr hergeben. Das Wasser schmeckt besser - ja es schmeckt wirklich nach Quellwasser! - und es sieht sogar optisch deutlich sauberer aus. Ich trinke viel mehr und vor allem habe ich ein gutes Gefühl dabei. Meine Kinder lieben ebenfalls das Wasser und jetzt müssen wir keine Flaschen mehr heim schleppen. 

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Ich habe einen Wasserkrug mit Trinksteinen, der nun immer aufgefüllt ist, sodass ich das saubere Wasser auch ganz einfach auch zum Kochen z.B. für Suppen, Brühen usw. verwenden kann. Das Abwasser verwende ich im Haus und auf der Terrasse zum Blumen gießen.

Die Arktisquelle hat auch einen schönen Platz gefunden. Den Wasserkocher habe ich verkauft, da ich ja jetzt auf Knopfdruck heißes (und sauberes) Wasser in gewünschter Temperatur hab, und so habe ich in meiner Küche relativ einfach Platz geschaffen für die Arktisquelle. 

Was du sonst noch für sauberes Trinkwasser tun kannst

  • Arzneimittel und Schadstoffe nicht in der Toilette oder Spüle entsorgen
  •  generell nichts über das Klo/Abwasser entsorgen, was da nicht hingehört
  • Sorgsam mit Wasser umgehen
  •  bevorzugt Produkte von Kleinbauern statt aus Massentierhaltung (wg. Medikamentenausscheidung der Tiere, v. A. Antibiotika)
  • für Aufklärung sorgen/Aufklärungsarbeit unterstützen indem du z.B. Artikel wie diesen hier teilst oder Petitionen unterschreibst gegen den Einsatz von gefährlichen Pestiziden (mehr dazu weiter unten)
  • auf Gifte, Pestizide und Co. unbedingt verzichten und den Einsatz von Giften und Pestiziden nicht fördern indem man z.B. bio/pestizidfreie Lebensmittel kauft

Insgesamt wissen wir noch wenig über viele Schadstoffe im Wasser. Studien kosten Geld und das Ergebnis solcher Studien bringt eben im Vergleich zu Arzneimittel oder Impfstoffe kein Geld - sondern kostet es. Ein Teil wird daher auch über Spenden finanziert. Daher meine Einschätzung: das Meiste wissen wir heute noch nicht.

Darum möchte ich hier aber eine sehr aktuelle Studie zum Thema TFA im Trinkwasser verlinken. Warum? Weil daraus eine Petition entstanden ist, die gerade ganz aktuell ist. Aber erstmal was ist überhaupt TFA? TFA (Trifluoracetat) gehört zu den PFAS-Chemikalien. PFAS (Per- und Polyfluorierte Alkyl Substanzen) sind die stabilsten Chemikalien überhaupt (auch Ewigkeits-Chemikalie genannt). Einmal in der Umwelt bleiben sie dort. Tag für Tag reichern sich also mehr PFAS-Chemikalien in unserem Wasser an. Über TFA weiß man noch sehr wenig, aber andere, gut erforschte Ewigkeits-Chemikalien stehen in Verbindung mit hormonellen Veränderungen, Fruchtbarkeitsstörungen und Missbildungen, Schädigungen des Immunsystems und einem erhöhten Krebsrisiko. Bereits über 20 % der Kinder haben bereits PFAS-Konzentrationen über dem gesundheitlichen Richtwert im Körper. Die Studie fand heraus: TFA wurde in 34 von 36 europäischen Leitungswasserproben (94 %) aus elf EU-Ländern und in 12 von 19 abgefüllten Mineral- und Quellwässern (63 %) nachgewiesen [8] 

Durch diese Studie entstand eine Petition, die PFAS in Pestiziden verbieten möchte. Hier kannst du sie unterschreiben und/oder teilen wenn du möchtest:  https://www.global2000.at/petition/pfas-verbieten

Fazit 

Um die Wasserqualität zu verbessern gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du kannst je nach deinen Wünschen und Bedürfnissen dich für eine Lösung entscheiden. Das muss auch nicht von heute auf morgen sein. Wichtig ist in meinen Augen nur, dass wir uns damit auseinandersetzen und ein gutes Gefühl beim Trinken haben. 

Insgesamt sehe ich das Thema Wasser als eine sehr wichtige Säule für unsere Gesundheit. Auch wenn ich je nach Lösung etwas mehr oder weniger Geld in die Hand nehmen muss, so schätze ich aber, dass es ein einmaliger Aufwand ist und sich super in jeden Alltag integrieren lässt ohne langfristigen hohen Zeitaufwand. Ich hoffe, dass du für dich eine passende Lösung für das Thema Wasser findest. 

mail 1454733 1280

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Quellen

[1] https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/essen-trinken/trinkwasser#gewusst-wie

[2] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/t/trinkwasser.html

[3] WHO,  https://www.who.int/publications/i/item/9789241549950

[4] (EG Richtlinien EU-Rat/Anpassung Trinkwasserverordnung Bundesrat 530/10), https://www.bundesrat.de/DE/dokumente/beratungsvorgaenge/2010/beratungsvorgaenge-node.html?cms_gtp=5032190_list%253D8

[5] https://www.aerzteblatt.de/archiv/198237/Arzneimittelrueckstaende-im-Wasser-Vermeidung-und-Elimination

[6]: Wagner, Ernährungsumschau 2011, https://www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/Ernaehrungs-Umschau/pdfs/pdf_2011/02_11/EU02_2011_083_085.qxd.pdf

[7] The Contribution of Drinking Water to Mineral Nutrition in Humans, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK216589/

[8] https://www.global2000.at/publikationen/tfa-im-trinkwasser

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